Münzaufschrift

Aus MGM Münzlexikon

Auch Legende: Gesamtheit der auf einer Münze vorkommenden Schriftzeichen (Worte, Abkürzungen, Einzelbuchstaben), auch als Legende bezeichnet. Nach der Anordnung der M. ist zwischen Umschrift, Inschrift und Randschrift zu unterscheiden. 1. Die längs des Rands der Münze verlaufende, häufig noch durch eine Kreislinie (→ Perlkreis u. ä.) vom inneren Feld abgegrenzte Umschrift kann nach außen oder innen gekehrt sowie rechts- und rückläufig angeordnet sein. Bereits auf römischen Kaisermünzen weist die Umschrift Namen und Titel der Herrscher aus. Ist die Umschriften in zwei Zeilen angeordnet, wie z. B. bei den Prager Groschen, so wird von einer äußeren und einer inneren Umschrift gesprochen. 2. Die aus einer oder mehreren Zeilen bzw. nur aus Einzelbuchstaben bestehende Inschrift ist in der Regel von einer Umschrift umgeben, nimmt jedoch im Extremfall die gesamte Münzfläche ein, wie bei zahlreichen orientalischen und Sterbemünzen. Neben waagerechten oder bogigen Schriftzeilen kommt auch eine kreuzweise Anordnung von Worten oder Buchstaben vor (z. B. Rs. bei den unter Katharina I. von Rußland zwischen 1725 und 1727 geprägten 5-Kopeken-Münzen). Als Inschrift gelten auch einzelne Worte oder Buchstaben, die sich über, neben oder unter dem → Münzbild befinden bzw. in Wappendarstellungen, Zierschilde o. ä. einbezogen sind. 3. Randschriften können erhaben oder vertieft angebracht auf dem → Rand vorhanden sein. Die ersten Taler mit erhabener R. wurden 1577 in Frankreich geprägt. Damit war ein wirksamer Schutz gegen das Beschneiden oder Befeilen der großen Silbermünzen gegeben.