Lilie

Aus MGM Münzlexikon
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Heraldische Lilie auf der Rückseite eines französischen Beischlags o. J. (1361) zum Goldgulden von Florenz aus der Münzstätte Montpellier

In der Heraldik Bezeichnung für das aus einer stilisierten Lilienblüte bestehende Wappenbild. Auf zahlreichen mittelalterlichen und neuzeitlichen französischen Münzen erscheinen Lilien, z. B. auf französischen Münzen die drei Lilien der Bourbonen im bekrönten Wappenschild (→ Fleur de lis), als Schmuckelement im Feld, als Unterscheidungszeichen u. a. Die von 1252 bis 1531 in der Republik Florenz geprägten Goldmünzen (→ Floren) zeigen auf der Rs. die Lilien (Wahrzeichen von Florenz). Im 14. bzw. 15. Jh. wurde dieser Florin unter Beibehaltung seines Bildtypus’ (Apostel Johannes/Lilie) vielfach nachgeprägt: Lübeck, Erzbischöfe von Mainz und von Trier, Johann der Gute (Jean le Bon) von Frankreich (1350 –1364), Herzöge von Burgund und von Lothringen; auch die Päpste Johannes XXII. (1316 bis 1334) und Urban V. (1362 –1370) ließen in Avignon Goldmünzen nach florentinischem Vorbild prägen (Lilie als Rs.- Bild). Das Wahrzeichen von Florenz findet sich schließlich auf toskanischen Münzen bis 1859. → Lilienkreuz