Legierung

Aus MGM Münzlexikon

Im Schmelzzustand oder im Sinterverfahren (z. B. russische Platinmünzen des 19. Jh.) hergestelltes homogenes Gemenge aus zwei oder mehreren Stoffen, von denen mindestens einer ein Metall ist. Durch Legieren können die Eigenschaften von Metallen oft erheblich verändert werden. Bei Münzen ist es erwünscht, solche Legierungen zu verwenden, die eine möglichst hohe Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung besitzen. Das läßt sich bei Silber und Gold z. B. durch einen Zusatz von Kupfer erreichen (→ Zusatzmetall ). Damit vermindert sich jedoch gleichzeitig die Dehnbarkeit des Metalls, wodurch eine höhere Verformungsenergie beim Prägen erforderlich wird und sich außerdem der Verbrauch an Prägestempeln erhöht. Als Optimum für ein Legierungs-Verhältnis des Edelmetalls mit Kupfer hat sich herausgestellt: für Gold 9 :1 (900⁄1000 fein), für Silber 5 :1 (833⁄1000 fein). Prinzipiell wurden früher die Ronden (Schrötlinge) aller Münzen aus Legierungen hergestellt. Selbst die Feinsilbermünzen der Braunschweiger Herzöge bis in das 19. Jh. weisen nur eine Feinheit von etwa 950⁄1000 auf und auch die Dukaten wurden nicht aus Feingold geprägt. Wirkliche Feingold- und Feinsilbermünzen (999⁄1000 fein) sind eine Erscheinung der letzten Jahrzehnte. Da diese Münzen nicht für den Umlauf, sondern nur als Sammlerstücke hergestellt werden, spielt z. B. der hohe Abrieb (Abnutzung) solcher Münzen keine Rolle. Bei Legierungen für Medaillen wird neben einer ansprechenden Farbe vor allem eine gute Verformbarkeit bzw. Gießbarkeit angestrebt, z. B. → Bronze .