Kranz

Aus MGM Münzlexikon

(lat. corona): aus Blättern und Blüten gefertigtes Würdezeichen, das im Altertum ursprünglich nur den Göttern zugedacht war, dann von Priestern und Teilnehmern an Feierlichkeiten (Opferfeiern, Gastmählern u. a.) wie ein Stirnreif getragen sowie zum Schmücken von Opfertieren, Kultgeräten, Altären u. a. verwendet wurde. Ferner diente der Kranz als Siegesprämie im friedlichen Wettstreit und als militärische Auszeichnung, besonders die corona triumphalis oder laurea aus Lorbeer. Aus dem Lorbeer-Kranz, später das Abzeichen der römischen Kaiser, entwickelte sich die → Krone. Der für zivile und militärische Verdienste verliehene Eichenkranz (corona civica) blieb später ebenfalls auf die Kaiser beschränkt. Auf griechischen und römischen Münzen sind fast alle dargestellten Götter bekränzt. Römische Münzen der Kaiserzeit zeigen den Herrscher mit einem Lorbeer-Kranz, seit Augustus (27 v. Chr. bis 14 n. Chr.) ist es ein Lorbeer-Kranz mit Bandschleifen. Daneben kommt als Kopfschmuck der Kaiser die → Strahlenkrone vor. Seit dem 4. Jh. tritt an die Stelle des Lorbeer-Kranzes bzw. der Strahlenkrone das → Diadem. Der K. kommt auch auf Münzen und Medaillen der Neuzeit häufig vor, teils ornamentiv, teils symbolhaft.