Kniehebelprägewerk

Aus MGM Münzlexikon

Von Diederich → Uhlhorn in Grevenbroich bei Köln erfundene und 1817 in die Münzfertigung eingeführte Prägemaschine, die in hervorragender Weise den Forderungen nach höherer Produktivität entsprach. K. wurden 1820 in der Berliner, 1829 in der Londoner, 1834 in der Pariser Münze aufgestellt. Das Neue an dieser Maschine war ein Kurbelantrieb, der die rotierende Bewegung eines Schwungrads über einen Kniehebel in eine Vertikalbewegung des Oberstempels umwandelt. Die Wirkungsweise des Kniehebels ermöglichte eine theoretisch extrem große Verformungskraft, die praktisch nur durch die Festigkeit der Maschinenteile begrenzt wird. Mit dem Uhlhornschen K. konnten bis zu 70 Münzen je Minute geprägt werden. Die Uhlhornsche Prägemaschine wies einen für die damalige Zeit außergewöhnlichen Mechanisierungsgrad auf: – selbsttätige Zuführung der in einem Magazin gespeicherten Münzplatten, – selbsttätiges Ausstoßen der geprägten Münzen, – selbsttätiges Ausschalten, wenn keine Platte zugeführt wurde, – Sicherung gegen Überlastung, wenn mehr als eine Platte zugeführt wurde, – selbsttätiges Zu- und Abführen des Prägerings (→ Ringprägung ), – geringfügige Horizontaldrehung des Unterstempels, wodurch der Verformungsvorgang wesentlich verbessert wurde, – sofortiger Stillstand des Prägemechanismus beim Ausschalten der Maschine.