Killiansche Fälschung

Aus MGM Münzlexikon

Sammlerbegriff für Fälschungen böhmischer Münzen und Medaillen. Vilém Killian, gest. 1868, war als kgl. böhmischer Kassierer tätig und Besitzer einer großen Sammlung böhmischer Münzen und Medaillen (5914 Stück), die 1858 in Wien in einem Sammlungskatalog vorgestellt wurde. Diese Sammlung enthielt neben sehr wertvollen echten Stücken auch aus unbestimmter Quelle stammende Fälschungen, die man gewöhnlich als Killianishe Fälschungen bezeichnet und in zwei Gruppen einteilt: 1. älteste böhmische Denare; 2. böhmische Privatjetons. Sie sind teils Imitationen existierender Münzen, teils freie Erfindungen. Durch die Sammler- und Fachkenntnisse von Emanuel Miks, Besitzer der ältesten Bankunternehmen Prags, konnten die Fälschungen entdeckt werden. Beim Erwärmen eines angeblich von 1629 stammenden Kupferjetons traten die Spuren eines österreichischen Kupferkreuzers von 1800 hervor. Nach dieser ersten Entdeckung wurden weitere Fälschungen festgestellt, insgesamt weit über 100. Die eindeutige Herkunft der Falsifikate blieb ungeklärt.