Joachimstaler

Aus MGM Münzlexikon
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Joachimstaler o. J. (1520 bis 1525) der Grafen Schlick, auf der Vorderseite der stehende heilige Joachim über dem Wappenschild der Grafen, auf der Rückseite der böhmische Löwe

Auch Schlicktaler: Bezeichnung für die seit 1519/20 unter den Reichsfreiherren Schlick (Grafen von Bassano und Weißkirchen) in Joachimsthal (heute Jáchymov) in Böhmen aus dem dortigen Bergsilber nach Erlangung des Münzrechts geprägten → Guldengroschen. Die in über 2 Mio. Stück geprägten J. eroberten sich ein weites Umlaufgebiet und wurden bald nur noch → Taler genannt. Dieser Name ging später auf alle Guldengroschentypen über. Wegen des hohen Gewinns aus dem Silberberg entzog König Ferdinand I. von Böhmen (1526 bis 1564) nach dem Tod von Stephan Schlick in der Schlacht von Mohacs gegen die Türken (1526) dieser Familie das Münzrecht wieder und machte aus Joachimsthal eine königliche Münzstätte. Gepräge der ersten J.: auf einer Seite böhmischer Löwe, auf der anderen das Bild des heiligen Joachim, Feingewicht anfangs 27,20 g, seit 1534 dann 26,39 g bei 29,5 g Rauhgewicht.