Glockentaler

Aus MGM Münzlexikon
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Darstellung der sieben Glockentaler aus „Der Wöchentlichen Historischen Münz-Belustigung“, 18. Stück, 1729, von Johann David Köhler

Serie von Talern des Herzogs August dem Jüngeren von Braunschweig (1635 bis 1666), die dieser auf die Befreiung der Festung Wolfenbüttel von kaiserlicher Besatzung (13. November 1643) während des Dreißigjährigen Kriegs in Zellerfeld schlagen ließ. Eingeteilt werden die G. in sieben Taler-Typen, obwohl der Herzog nur vier verschiedene G. prägen ließ. In der heute landläufigen Zählung erhielten einige Varianten des ersten und dritten Typs eigene Nummern, die des zweiten und vierten jedoch nicht (eigentlich sind es daher entweder vier G. oder deutlich mehr als sieben). Sechs G. zeigen auf ihren Vs. das Hüftbild des Herzogs, auf ihren Rs. die am Balken hängende Glocke, in einem Fall deren Klöppel; Umschrift (Devise) ALLES MIT BEDACHT. Auf Typ 7 ist eine von drei Händen geläutete Glocke dargestellt, Umschrift TANDEM PATIENTIA VICTRIX (lat., Endlich ist die Geduld die Siegerin); Rs. Gesamtwappen. Die Legenden bzw. lateinischen Abkürzungen sind in dem Artikel von Walther Hilke im Band 2 (1977) der Schriftenreihe der Münzfreunde Essen e.V. mit ihren Vollformen erläutert. Von einzelnen Typen wurden auch Halb- und Vierteltaler ausgebracht.