Gebel

Aus MGM Münzlexikon

Gebel, Matthes (um 1500 –1574): bedeutender deutscher Medailleur der Renaissance, erwarb 1523 (als Bildschnitzer) das Bürgerrecht in Nürnberg und schuf 1526 bis 1555 etwa 350 Porträtmedaillen, darunter eine größere Anzahl von Nürnberger Bürgern (Albrecht Dürer, 1527, 1528; Heinrich Ribisch, Georg Hermann, Konrad Mair, 1531, Christoph und Katharina Scheurl, 1553 u. a.), ferner Medaillen auf Herrscher, z. B. Philipp von der Pfalz, Bruder des Kurfürsten Ott-Heinrich (1528), Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen (1532), Herzog Franz von Braunschweig-Gifhorn (1532), Markgraf Georg von Brandenburg-Ansbach mit Gemahlin Emilia (1534), Herzog Ludwig X. von Bayern-Landshut (1535). G. verwendete für seine Modelle Speckstein, ein bei Kehlheim und Solnhofen aus dem Jura gewonnenes, für den Feinguß in Edelmetall besonders geeignetes Material. Seine Arbeiten zeichnen sich durch äußerste Finesse in der Behandlung der Brustbilder, des Kostüms, der Schrift sowie der Wappen (auf den Rs. der Schaumünzen) aus. Signatur: MG (nur auf zwölf Medaillen 1542 bis 1543). Abb. → Medaille