Franc

Aus MGM Münzlexikon
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Belgien, Balduin (Boudewijn, Baudouin) I. (1951 – 1993), 1 Franc 1989 mit niederländischer Beschriftung. Die belgischen Umlaufmünzen gab es seit 1887 (1 Centime) in identischer Ausführung einmal mit französischer und einmal mit niederländischer Beschriftung (beim 1-Frank-Stück erstmals 1904).

Auch Frank: 1. Französische Feingoldmünze von 1360, Rauhgewicht 3,885 g (→ Franc à cheval). Unter Karl (Charles) V. (1364 – 1380) ebenfalls aus Feingold geprägt und 3,826 g schwer (→ Franc à pied).
2. Französische Silbermünze unter den Königen Heinrich (Henri) III. (1574 bis 1589), Heinrich (Henri) IV. (1589 bis 1610) und Ludwig (Louis) XIII. (1610 bis 1643), geprägt von 1575 bis 1611, Vs. Brustbild der Könige, Rs. Namensinitialen der Könige im Blumenkreuz. Feingewicht: 11,82 g Silber bei 14,188 g Rauhgewicht. Dieser Franc wurde 1641 durch den → Écu blanc abgelöst.
3. Seit August 1795 französische Silbermünze im Dezimalsystem, Feingewicht: 4,5 g Silber bei 5 g Rauhgewicht. Gepräge der ersten Münzen Vs. Herkules zwischen der Égalité und der Liberté (Personifikation der Gleichheit und der Freiheit), Rs. Wertangabe. Bei wechselndem Bild und Feingehalt wurden auch 1⁄4-, 1⁄2-, 2- und 5- F.-Stücke sowie aus Gold Stücke zu 100, 50, 40, 20, 10 und 5 F. geprägt. Die zeitweilig von der Union Latine (→ Lateinischer Münzbund ) geprägten 900⁄1000 feinen 5-Francs-Stücke wurden ab 1878 nicht mehr ausgebracht, da Frankreich auf → Bimetallismus beharrte und die Gold-, Silber- und Papiergeldwährungen der Unionsländer nicht in Einklang gebracht werden konnten. Der Franc blieb als Währungseinheit Frankreichs bis zur Einführung des Euro am 1. Januar 2002 bestehen, 1 F. = 100 Centimes.
4. Der F. ist Währungseinheit in einer Reihe ehemaliger französischer Kolonien in Afrika (CFA-F., Abkürzung für Cooperation Financière d’Afrique) und Ozeanien (CFP-F., ursprünglich Abkürzung für Colonies Française du Pacifique, heute Communauté Financière du Pacifique) CFA- und CFP-F. sind jederzeit in Euro konvertierbar.
5. Frank. Währungseinheit in Belgien von 1832 bis zur Einführung des Euro am 1. Januar 2002, 1 F. = 100 Centiemen (Centimes). Diese Währung wurde von König Leopold II. (1865 –1909) auch für seinen „Unabhängigen Kongostaat“ übernommen, für den es eigene Münzen gab, 1 F. = 100 Centimes (Centiemen). Das war eine Privatkolonie des Königs, die erst 1908 zur Kolonie Belgisch-Kongo erklärt wurde, nachdem die „Kongo-Greuel“ der Verwaltung des Königs publik geworden waren.
6. Währungseinheit von Luxemburg von 1854 (eine erste F.-Münze wurde aber erst 1924 geprägt) bis zur Einführung des Euro am 1. Januar 2002, 1 F. (Frang) = 100 Centimes. → Frang
7. Währungseinheit von Monaco bis zur Übernahme des Euro am 1. Januar 2002, 1 F. = 100 Centimes. Erste eigene Münzen in der F.-Währung hat Monaco 1837 ausgegeben, bis dahin kursierten französische und italienische Münzen. Monaco war in der Regierungszeit Napoleons I. von Frankreich annektiert worden. 1815 erhielt es seine Unabhängigkeit zurück, war aber in seiner Währungspolititik bereits seit dem 17. Jh. engstens mit Frankreich verbunden.
8. Bis 1917 Währungseinheit in Dänisch-Westindien, 1 F. = 20 Cents; 5 F. = 1 Daler.