Fünfmarkstück

Aus MGM Münzlexikon
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Deutsches Reich, Freie und Hansestadt Hamburg, goldenes Fünfmarkstück 1877 J ( 1⁄2 Krone)

Nach dem Münzgesetz von 1873 eingeführtes deutsches Münznominal (→ Mark), das unter den verschiedenen Staatsformen in jeweils abgewandelter Ausführung beibehalten wurde.
1. Silbernes F. als Scheidemünze des Deutschen Reichs (Kaiserreich), Feingehalt 900⁄1000 bei einem Rauhgewicht von 27,777 g; Rs. Porträt des jeweiligen Landesfürsten bzw. Wappen der Freien Städte, Vs. einheitlich Reichsadler. Emissionen 1874 bis 1915 von den meisten Bundesstaaten, jedoch nicht mit allen Jahreszahlen.
2. Goldenes F. als Kurantmünze des Deutschen Reichs (Kaiserreich), Feingehalt 900⁄1000 bei einem Rauhgewicht von 1,991 g; Gepräge wie 1. Emissionen 1877 und 1878, nur von wenigen Bundesstaaten; 1900 wieder außer Kurs gesetzt, da es für den praktischen Gebrauch zu klein war.
3. Silbernes F. der Weimarer Republik, Feingehalt 500⁄1000 bei 25 g Rauhgewicht (Emissionen 1925 bis 1933). Gepräge der Umlaufmünze (seit 1927): Rs. Eichbaum, Vs. Adler.
4. Ab 1933 bis 1939 wurden die F. mit gleichem Feingewicht (12,5 g), jedoch 900⁄1000 fein, ausgebracht, was einem Rauhgewicht von 13,88 g entspricht. Der Durchmesser betrug nur noch 29 mm.
5. Die Bundesrepublik Deutschland begann 1951 mit der Ausgabe von F. als Kursmünzen („Silberfünfer“) – Gepräge: Vs. doppelte Umschrift mit Wertangabe, Rs. Adler – und 1952 als Gedenkmünzen. Feingehalt 625⁄1000 bei einem Rauhgewicht von 11,2 g. Die Kursmünzen von 1975 bis 2001 in veränderter Form MagnimatRonden geprägt.
6. In der DDR wurden die ersten F. 1969 in Kupfernickel herausgebracht, Vs. Staatsemblem der DDR, Rs. XX JAHRE DDR. Von 1968 bis 1990 wurden dann F.-Gedenkprägungen in Neusilber ausgegeben.

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Fünfmarkstück 1927 E (Münzstätte Muldenhütten bei Freiberg, Sachsen), Umlaufmünze der Weimarer Republik, die von den Sammlern kurz „Eichbaum“ genannt wird. Laut Kurt Jaeger bedeuten die dürren Äste am dargestellten Eichbaum die vom Deutschen Reich nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg von den Siegermächten abgetrennten deutschen Gebiete Elsaß-Lothringen, Nordschleswig, Westpreußen, Oberschlesien, Posen und Eupen-Malmedy