Erbstein

Aus MGM Münzlexikon

Erbstein, Richard Julius (1836 –1907): Jurist, Kunsthistoriker, Archäologe und Münzforscher, dessen Großvater, Magister Karl Friedrich Wilhelm Erbstein (1757 bis 1836), Vater, Staatsarchivar Julius Theodor Erbstein (1803 –1882), und Bruder Heinrich Albert Erbstein (1840 –1890) ebenfalls bedeutende Numismatiker waren. 1861 traten die Brüder E. in den Dienst des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg, widmeten sich 1866 bis 1882 privaten numismatischen Studien und arbeiteten während dieser Jahre ehrenamtlich am Münzkabinett Dresden (Bearbeitung der bedeutenden Talersammlung von Schultheß-Rechberg, der Münzsammlung Schellhaß, der 30 000 mittelalterliche Münzen umfassenden Sammlung Römer u. a.). 1882 wurden Julius Erbstein zum Direktor des Grünen Gewölbes in Dresden und Albert Erbstein zum Direktor der Porzellansammlung und des Münzkabinetts ernannt. Nach Alberts E. Tod (1890) übernahm sein Bruder auch die Leitung dieser Sammlungen. Die Gebrüder Erbstein gründeten 1873 die Numismatische Gesellschaft in Dresden, betreuten seit 1882 die Blätter für Münzfreunde (Leipzig 1865ff.) und gaben die Verzeichnung der Hofrath Engelhardt’schen Sammlung (Teile I und II) heraus, die Teile III und IV dann Julius Erbstein allein. Julius Erbstein rief 1880 den allgemeinen deutschen Münzverein ins Leben, war Herausgeber der Zeitschrift Münz- und Medaillenfreund (Dresden 1899 –1905) und veröffentlichte Die Ritter von Schultheß-Rechbergsche Münz- und Medaillen-Sammlung, 2 Bde. (Dresden 1868/69).