Einschnitt

Aus MGM Münzlexikon
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Durch einen Einschnitt entwertete zeitgenössische Fälschung eines preußischen Dritteltalers von 1773

Einhieb: Auswirkung einer mittels Schere oder Meißel vorgenommenen Probe an einer Münze, vor allem an antiken griechischen und römischen, um festzustellen, ob das Probestück aus massivem Edelmetall besteht oder gefüttert ist (gefütterte Münze). Derartige Proben wurden im Bereich von Völkern durchgeführt, denen die Münze nur als Edelmetall diente bzw. einen Wert darstellte. So findet man Münzen mit E. häufig bei den Nachbarvölkern der griechischen Staaten bzw. des Römischen und des Persischen Reichs. Anders sind Münzen zu sehen, die durch E. absichtlich beschädigt sind, um ein Herrscherbild oder Staatssymbol zu diskriminieren. In diesem Fall können politische Motive, Unzufriedenheit oder persönliche Rachegefühle vorliegen. Solche Beschädigungen sind oft an Münzen Napoelons III. von Frankreich (1852 –1870) nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 von Franzosen ausgeführt worden. Tiefe E. wurden im 18. und 19. Jh. an erkannten Fälschungen vorgenommen.