Doppelwährung

Aus MGM Münzlexikon

Auch Bimetallismus: in staatlich festgesetztem Wertverhältnis nebeneinander bestehende Gold- und Silberwährung. Da in der Praxis das Wertverhältnis zwischen Gold und Silber Schwankungen unterworfen ist, werden Zahlungen bevorzugt in Münzen desjenigen Metalls vorgenommen, das jeweils einen niedrigeren Metallwert im Vergleich zu dem festgelegten höheren Münznominalwert besitzt. Münzen aus dem Metall mit höherem Kurswert wandern dafür ins Ausland. Alle in der Geschichte des Münzwesens unternommene Versuche, ein beständiges Wertverhältnis zwischen Gold und Silber festzulegen, schlugen fehl. Die Schwankungen bewegten sich in der Antike und im Mittelalter zwischen 10:1 und 12:1, im 17. und 18. Jh. zwischen 14,5:1 und 15,6:1, 1900 stand das Verhältnis auf 33,33:1, 1950 auf 50:1. Ein Beispiel für die Auswirkungen der D. stellte die → Lateinische Münzunion dar. Das Deutsche Reich ging 1873 zu einer hinkenden Goldwährung über und exportierte große Mengen Silber, um dafür Gold zu importieren. In Frankreich und den anderen Ländern der Lateinischen Münzunion mit D. sank daraufhin der Silberpreis, so daß die freie Silberprägung aufgehoben werden mußte. Die umlaufenden silbernen 5-Francs-Stücke blieben jedoch den Goldmünzen gleichwertig. Eine D. mit begrenzter Silber- und freier Goldprägung nennt man → Hinkende Goldwährung.