Cavallotto

Aus MGM Münzlexikon
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Savoyen, Herzog Karl (Carlo) II. (1504–1553), Cavallotto o. J., zu 9 Grossi, Münzstätte Bourg-en-Bresse

(italien. cavallo = Pferd) Beinamen verschiedener italienischer und schweizerischer Groschen-Münzen des 15. und 16. Jh. mit einem berittenen Heiligen als Münzbild. Den ersten Cavallotto ließ König Ludwig (Louis) XII. von Frankreich als Herr der norditalienischen Stadt Asti (1498–1513) mit dem reitenden St. Secundus prägen. Bei den darauf fußenden italienischen Beischlägen wurden die entsprechenden Schutzpatrone gewählt, z. B. von Casale St. Theodor, von Savoyen St. Mauritius oder von Carmagnola St. Constantinus. In der Herrschaft Misox (Schweiz) hatte der Cavallotto den Wert von 9 → Soldi. Als Heiliger wurde ebenso wie auf den Cavallotti von Uri, Unterwalden und Bellinzona St. Martin abgebildet. In der deutschsprachigen Schweiz erhielt diese Münze nach dem Münzbild den Namen Rößler. Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation nannte man die Münze verballhornend Gabelotten.