Bauschen

Aus MGM Münzlexikon

Auch Buschen: ursprünglich am Niederrhein im 15. Jh. die Bezeichnung für groschenartige Silbermünzen. In Köln wurde z. B. in einer Umrechnungstabelle der Stadt von 1493 der Goldgulden mit 36 B. bewertet, 1 B. = 8 Möhrchen. Im Jahr 1497 galten die Jülicher B. = 11 ⁄2 Schillinge zu je 4 Heller. In Aachen hießen die ab 1604 in Kupfer ausgebrachten 4-Heller-Stücke B. Im 18. Jh. prägte die Stadt 3-B.-Stücke (= 1 ⁄2 Aachener Mark) aus Kupfer zu 12 Heller in ungeheuren Mengen (nach Krumbach zwischen 1758 und 1797 etwa 14 Mio. Stück). Die von Julius Menadier als „blinde Bauschen“ bezeichneten Notmünzen von Aachen stammen nicht von 1597, der Zeit der evangelischen Herrschaft, sondern aus der Periode nach dem Stadtbrand von 1656. Die Wertzahlen sind nach Karl Gerd Krumbach nicht als B.-Nominale, sondern als Angaben in Aachener Mark (1 Aachener Mark = 6 B. = 24 Heller) zu verstehen. Umstritten ist auch die Bezeichnung B. für die großen Kupferprägungen der Stadt von 1597. Menadier deutete das „B“ auf den Stücken als „Bausche“. Krumbach sieht in diesen Prägungen Brotmarken der Stadt und interpretiert das „B“ als „Brot“. Die Stücke mit dem Doppel-B wären das Äquivalent für zwei Brote gewesen.