Barre

Aus MGM Münzlexikon

Barre, 1. Jean Jacques (1793 –1855). französischer Medailleur, der seine Ausbildung im Atelier von Thiolier an der Pariser Münze erhalten hat, 1843 zum Graveur général des monnaies de France ernannt. Mit seinem Medaillenwerk würdigte B. vor allem Hauptereignisse der französischen Geschichte; er war Mitarbeiter an der Galerie metallique des grands homnes français [Medaillenfolge auf berühmte Franzosen] und an anderen Medaillenserien. Ein Meisterwerk der Prägekunst stellt seine Medaille auf Louis Philippe von Frankreich (1830 –1848) dar, die den König mit seiner Familie, umgeben von allegorischen Figuren, Victorien, Amoretten und Tritonen zeigt. B. gravierte neben Münzstempeln auch Platten für Banknoten der Bank von Frankreich sowie der Banken von Rouen, Lyon und Toulouse. 2. Jean Auguste (1811–1896). Sohn von 1.; französischer Bildhauer und Medailleur, 1826 Studienbeginn an der École des Beaux-Arts in Paris, 1834 und 1840 für die im Pariser Salon ausgestellten Arbeiten prämiert. Der Künstler wurde besonders durch seine Medaillen auf Personen am Hof Napoleons III. von Frankreich (1852 –1870) und zeitgeschichtliche Ereignisse bekannt. 3. Albert Désiré (1817–1878); Sohn von 1.; französischer Historienmaler, Münzgraveur und Medailleur, Schüler des Malers Paul Delaroche, weitere Ausbildung an der École des Beaux-Arts in Paris; nach dem Tode seines Vaters (1855) dessen Nachfolger als Graveur général des monnaies de France an der Pariser Münze. Neben Stempeln für französische Münzen schuf B. Probemünzen im Auftrag ausländischer Regierungen (Italien, Rußland, Türkei, China, Japan, Honduras u. a.); als Medailleur porträtierte er u. a. Isidore Geoffroy Saint-Hilaire, Zoologe, Jean Baptiste Dumas, Chemiker; weitere Arbeiten (Auswahl): Äskulap-Medaille (1861), Medaille auf die Weltausstellung in Paris mit Büste der Republik (1878).