Astrologische Prägung

Aus MGM Münzlexikon
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Rechenpfennig (Jeton) 1686 des Erzbischofs von Mecheln, Alphons von Berghes, mit dem durch die entsprechenden Symbole dargestellten Tierkreis. Die Umschrift DESCENDE VT ASCENDAS (Erniedrige Dich, auf daß du erhöht wirst) war die persönliche Devise des Erzbischofs.

Medaille oder Münze, bei denen in Bild und/oder Schrift ein Bezug zur Astrologie vorhanden ist. Ein deutliches Beispiel ist die wahrscheinlich von P. H. → Müller geschaffene. Medaille auf die Krönung Karls VI. (1711–1740) zum römischdeutschen Kaiser. Vs.: Ausschnitt der Sternenhimmels am Tag der Kaiserwahl (12. Oktober 1711). Stand der Gestirne des Sternbilds Jungfrau am Krönungstag (22. Dezember 1711). Sonne und Mond stehen dicht beieinander (links). Die Umschrift BIS SEXTO OCTOBRIS LECTVS FELICIBVS ASTRIS 1711 (am 12. Oktober 1711 gewählt aufgrund der glückbringenden Konstellation) bezieht sich auf diese Stellung. Die Rs. zeigt einen Ausschnitt der Vs. Die skalierte waagerechte Linie stellt die Ekliptik im Zeichen der Waage dar. Sonne, Spica (der hellste Stern im Sternbild Jungfrau) und Mond bilden eine Linie. Die Umschrift CAESARIS ELECTI SIGNVM MEMORABILE COELI (das bemerkenswerte Zeichen des Himmels des gewählten Kaisers) spielt darauf an. Im 17./18. Jh. finden sich astrologische Bezüge relativ häufig auf Medaillen und auch auf Gedenkmünzen. Die Zodiakalmünzen der römischen Kaiserzeit und der indischen Moghulherrscher gehören ebenfalls zu den astrologischen Prägungen.

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Astrologische Medaille auf die Kaiserwahl Karls VI. 1711 (Erklärungen der Medaillendarstellungen siehe Stichworttext)