Alexandrinische Münzen

Aus MGM Münzlexikon
Alexandrinische Münzen.png
Alexandrinisches Billon-Tetradrachmon

aus der Regierungszeit des Kaisers Nero (54 – 68), Jahr 12 (65/66), mit der personifizierten Alexandria mit Elefantenskalp

auf der Rückseite

Alexandriner: unter den römischen Kaisern (27 v. Chr. bis 295/6 n. Chr.) in Alexandria geprägte Provinzialmünzen, die nur für Ägypten Gültigkeit besaßen. A. M. weisen (entsprechend der Verwaltungssprache des Landes) griechisch geschriebene Legenden auf; ihre Vs. bilden jeweils den Kaiser oder Mitglieder der kaiserlichen Familie ab, die vielfältigen Rs.-Darstellungen sind politisch oder religiös motiviert. Durch die Angabe des jeweiligen Regierungsjahrs der Prägeherrn lassen sich A. M. genau datieren. Prägemetalle waren → Billon (Tetradrachmen) und Bronze (Drachmen, Hemidrachmen, Oboloi u. a.); der allgemeine Qualitätsschwund des Metalls und die Gewichtsreduzierung der Münzen lassen den Verfall der Währung bis zur Münzreform des Kaisers Diocletianus (284 – 305) deutlich erkennen. Die letzten Provinzialmünzen wurden in Alexandria im 12. Regierungsjahr von Kaiser Diocletianus geschlagen, das im August 296 endete. Alexandrinische Tetradrachmen mit der Angabe des 12. Regierungsjahrs (297) von Kaiser Maximianus Herculius sind eventuell Zwittermünzen, bei denen Rückseitenstempel von Münzen des Kaisers Diocletianus verwendet wurden. Abb. → Aequitas