Würzburger

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Oberbegriff für einen fränkischen Pfennig-Typ des 14. Jh., der seit etwa 1350 vom Bistum Würzburg in einer Feinheit von etwa 835⁄1000 ausgegangen war. Die zweiseitig geprägten Würzburger haben keinen → Vierschlag und zumindestens bei den frühen Münzen ist auf beiden Seiten eine Umschrift vorhanden. Sie weisen gegenüber den massenhaft umlaufenden Hallern (Hellern) den doppelten Wert auf, 1 Würzburger = 2 Haller (Heller). Nachdem jedoch auch die Würzburger im Feingehalt verschlechtert worden waren (um 1370 nur noch 750⁄1000 fein), ergab sich eine Wertverhältnis von 2 Würzburger = 3 Haller (Heller). Der Typ des Würzburger wurde bald von anderen Münzherren übernommen und z. B. in Bamberg, von den Burggrafen von Nürnberg, in Coburg, der Oberpfalz, Nassau, Isenburg, Henneberg, Miltenberg (mainzische Münzstätte), Wertheim u. a. geprägt. Dieser erste Typ des Würzburgers wird von dem Würzburger aus der Münzreform von 1373 des Bischofs Gerhard von Schwarzburg (1372 –1400) abgelöst, dem sogenannten → Schwarzburger.