Spruchgroschen: Unterschied zwischen den Versionen

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In großen Mengen aufgetretene Form der → [[Spruchmünze|Spruchmünze]] mit Spruch oder Zitat in der Legende, meist religiösen Inhalts, oft in lateinischer Sprache. Der Höhepunkt der Ausbringung von Spruchgroschen fällt mit dem Beginn der → [[Kipper- und Wipperzeiten|Kipper-]] und Wipperzeit zusammen. Vor allem im Namen des Herzogs Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1613 –1634) wurden zahlreiche Kippermünzen als Spruchgroschen geschlagen, die religiös motiviert zum Gehorsam und zur Arbeit aufforderten und die angeblichen Vorzüge des Landesherrn priesen, z. B. DURA PATI VIRTUS (lat., Mühsal ertragen ist tugendhaft), LABORE CONSUMIMUR (lat., In Arbeit verzehren wir uns); TIME DEUM ET DUCEM (lat., Fürchte Gott und den Herrscher). Sie waren der Ersatz für den Namen und die Titulatur des Prägeherrn, der nicht als der Verantwortliche für die schlechten Münzen in Erscheinung treten wollte.
 
In großen Mengen aufgetretene Form der → [[Spruchmünze|Spruchmünze]] mit Spruch oder Zitat in der Legende, meist religiösen Inhalts, oft in lateinischer Sprache. Der Höhepunkt der Ausbringung von Spruchgroschen fällt mit dem Beginn der → [[Kipper- und Wipperzeiten|Kipper-]] und Wipperzeit zusammen. Vor allem im Namen des Herzogs Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1613 –1634) wurden zahlreiche Kippermünzen als Spruchgroschen geschlagen, die religiös motiviert zum Gehorsam und zur Arbeit aufforderten und die angeblichen Vorzüge des Landesherrn priesen, z. B. DURA PATI VIRTUS (lat., Mühsal ertragen ist tugendhaft), LABORE CONSUMIMUR (lat., In Arbeit verzehren wir uns); TIME DEUM ET DUCEM (lat., Fürchte Gott und den Herrscher). Sie waren der Ersatz für den Namen und die Titulatur des Prägeherrn, der nicht als der Verantwortliche für die schlechten Münzen in Erscheinung treten wollte.
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Aktuelle Version vom 30. Juli 2021, 17:54 Uhr

In großen Mengen aufgetretene Form der → Spruchmünze mit Spruch oder Zitat in der Legende, meist religiösen Inhalts, oft in lateinischer Sprache. Der Höhepunkt der Ausbringung von Spruchgroschen fällt mit dem Beginn der → Kipper- und Wipperzeit zusammen. Vor allem im Namen des Herzogs Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1613 –1634) wurden zahlreiche Kippermünzen als Spruchgroschen geschlagen, die religiös motiviert zum Gehorsam und zur Arbeit aufforderten und die angeblichen Vorzüge des Landesherrn priesen, z. B. DURA PATI VIRTUS (lat., Mühsal ertragen ist tugendhaft), LABORE CONSUMIMUR (lat., In Arbeit verzehren wir uns); TIME DEUM ET DUCEM (lat., Fürchte Gott und den Herrscher). Sie waren der Ersatz für den Namen und die Titulatur des Prägeherrn, der nicht als der Verantwortliche für die schlechten Münzen in Erscheinung treten wollte.