Rückläufige Schrift: Unterschied zwischen den Versionen

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Auch retrograde Schrift: von rechts nach links verlaufende Schrift, wie sie für Arabisch, Persisch, Urdu u. a. verwendet wird. Neben Phönikern und anderen altsemitischen Völkern schrieben auch die Griechen ursprünglich von rechts nach links, vereinzelt noch im 5. Jh. v. Chr., wie z. B. das Rs.-Bild eines etwa 480 – 450 v. Chr. geprägten Staters von Terina (am Tyrrhenischen Meer) mit frontal stehender Nike und der rückläufigen Beischrift AKIN bezeugt, wobei noch jeder der vier Buchstaben seitenverkehrt ist. Rückläufige Schrift kommen häufiger auf Münzen der Völkerwanderungszeit vor (barbarische Nachprägungen), weil die Stempelschneider die Schrift der Vorlage nicht immer in Spiegelschrift umsetzten. Auch mittelalterliche Münzen bieten Beispiele für Rückläufige Schrift bzw. seitenverkehrte Einzelbuchstaben, z. B. erscheint auf einem Pfennig des Grafen Heinrich von Stade (976 bis 1016) die Umschrift XHEINRICVS COM(es) rückläufig, zudem die beiden C seitenverkehrt und das S liegend. → [[Schrift (auf Münzen)|Schrift]] auf Münzen
 
Auch retrograde Schrift: von rechts nach links verlaufende Schrift, wie sie für Arabisch, Persisch, Urdu u. a. verwendet wird. Neben Phönikern und anderen altsemitischen Völkern schrieben auch die Griechen ursprünglich von rechts nach links, vereinzelt noch im 5. Jh. v. Chr., wie z. B. das Rs.-Bild eines etwa 480 – 450 v. Chr. geprägten Staters von Terina (am Tyrrhenischen Meer) mit frontal stehender Nike und der rückläufigen Beischrift AKIN bezeugt, wobei noch jeder der vier Buchstaben seitenverkehrt ist. Rückläufige Schrift kommen häufiger auf Münzen der Völkerwanderungszeit vor (barbarische Nachprägungen), weil die Stempelschneider die Schrift der Vorlage nicht immer in Spiegelschrift umsetzten. Auch mittelalterliche Münzen bieten Beispiele für Rückläufige Schrift bzw. seitenverkehrte Einzelbuchstaben, z. B. erscheint auf einem Pfennig des Grafen Heinrich von Stade (976 bis 1016) die Umschrift XHEINRICVS COM(es) rückläufig, zudem die beiden C seitenverkehrt und das S liegend. → [[Schrift (auf Münzen)|Schrift]] auf Münzen
 
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Aktuelle Version vom 30. Juli 2021, 17:49 Uhr

Auch retrograde Schrift: von rechts nach links verlaufende Schrift, wie sie für Arabisch, Persisch, Urdu u. a. verwendet wird. Neben Phönikern und anderen altsemitischen Völkern schrieben auch die Griechen ursprünglich von rechts nach links, vereinzelt noch im 5. Jh. v. Chr., wie z. B. das Rs.-Bild eines etwa 480 – 450 v. Chr. geprägten Staters von Terina (am Tyrrhenischen Meer) mit frontal stehender Nike und der rückläufigen Beischrift AKIN bezeugt, wobei noch jeder der vier Buchstaben seitenverkehrt ist. Rückläufige Schrift kommen häufiger auf Münzen der Völkerwanderungszeit vor (barbarische Nachprägungen), weil die Stempelschneider die Schrift der Vorlage nicht immer in Spiegelschrift umsetzten. Auch mittelalterliche Münzen bieten Beispiele für Rückläufige Schrift bzw. seitenverkehrte Einzelbuchstaben, z. B. erscheint auf einem Pfennig des Grafen Heinrich von Stade (976 bis 1016) die Umschrift XHEINRICVS COM(es) rückläufig, zudem die beiden C seitenverkehrt und das S liegend. → Schrift auf Münzen