Idealmünze: Unterschied zwischen den Versionen

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Begriff aus der Geldlehre, in der unter der irrigen Voraussetzung, für den Handel einen gleichbleibenden Wertmesser schaffen zu können, angenommen wurde, daß unter einer Idealmünze eine bestimmte Menge Edelmetall zu verstehen sei. Die Idealmünze unterschied sich von der → [[Rechnungsmünze|Rechnungsmünze]] dadurch, daß sie dem Empfänger nicht eine Anzahl Münzen, sondern ein Quantum Edelmetall sichern sollte. Als eine solche Idealmünze galt z. B. die Hamburger Bankomark. Die Bank schrieb dem Einlieferer von 980⁄1000 feinem Silber für jede kölnische Gewichtsmark 27 Mark 10 Schilling norddeutscher Währung (= 9 5⁄24 Reichstaler) gut. Für eine Umbuchung der Gewichtsmark Silber wurden dem Kunden 27 Mark 12 Schilling (= 9 6⁄24 Reichstaler) zur Last geschrieben. Damit schuf die Bank einen zwar buchmäßig unveränderlichen Banktaler, konnte sich aber nicht gegen die Wertschwankungen des Silbers und seine Relation zum Gold absichern.
 
Begriff aus der Geldlehre, in der unter der irrigen Voraussetzung, für den Handel einen gleichbleibenden Wertmesser schaffen zu können, angenommen wurde, daß unter einer Idealmünze eine bestimmte Menge Edelmetall zu verstehen sei. Die Idealmünze unterschied sich von der → [[Rechnungsmünze|Rechnungsmünze]] dadurch, daß sie dem Empfänger nicht eine Anzahl Münzen, sondern ein Quantum Edelmetall sichern sollte. Als eine solche Idealmünze galt z. B. die Hamburger Bankomark. Die Bank schrieb dem Einlieferer von 980⁄1000 feinem Silber für jede kölnische Gewichtsmark 27 Mark 10 Schilling norddeutscher Währung (= 9 5⁄24 Reichstaler) gut. Für eine Umbuchung der Gewichtsmark Silber wurden dem Kunden 27 Mark 12 Schilling (= 9 6⁄24 Reichstaler) zur Last geschrieben. Damit schuf die Bank einen zwar buchmäßig unveränderlichen Banktaler, konnte sich aber nicht gegen die Wertschwankungen des Silbers und seine Relation zum Gold absichern.
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Version vom 23. Juli 2021, 15:39 Uhr

Begriff aus der Geldlehre, in der unter der irrigen Voraussetzung, für den Handel einen gleichbleibenden Wertmesser schaffen zu können, angenommen wurde, daß unter einer Idealmünze eine bestimmte Menge Edelmetall zu verstehen sei. Die Idealmünze unterschied sich von der → Rechnungsmünze dadurch, daß sie dem Empfänger nicht eine Anzahl Münzen, sondern ein Quantum Edelmetall sichern sollte. Als eine solche Idealmünze galt z. B. die Hamburger Bankomark. Die Bank schrieb dem Einlieferer von 980⁄1000 feinem Silber für jede kölnische Gewichtsmark 27 Mark 10 Schilling norddeutscher Währung (= 9 5⁄24 Reichstaler) gut. Für eine Umbuchung der Gewichtsmark Silber wurden dem Kunden 27 Mark 12 Schilling (= 9 6⁄24 Reichstaler) zur Last geschrieben. Damit schuf die Bank einen zwar buchmäßig unveränderlichen Banktaler, konnte sich aber nicht gegen die Wertschwankungen des Silbers und seine Relation zum Gold absichern.