Hussiten-Pfennig

Aus MGM Münzlexikon
Version vom 4. Mai 2021, 17:03 Uhr von Maintenance script (Diskussion | Beiträge) (Imported from text file)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Sammlerbezeichnung für einseitige Pfennige mit dem böhmischen Wappenlöwen, die während der Hussiten-Herrschaft ab 1419 in der Münzstätte Prag aus konfisziertem Kirchensilber geschlagen wurden. Von der böhmischen Bevölkerung wurden sie deshalb Kalisky (Singular kalisek, von tschech. kalich = Kelch) genannt. In der Münzstätte Prag wurden ab Dezember 1421 auch reine Kupferpfennige geprägt, die umgangssprachlich Flútek (Plural Flútky) genannt wurden. Nachdem Kuttenberg am 6. Januar 1422 in die Hände der Hussiten unter Jan Zizka gefallen war, wurden auch dort Hussiten-Pfennige (keine Kupfermünzen) geprägt. In Sachsen und Thüringen wurden die Hussiten-Pfennige wahrscheinlich → Mutschen genannt.