Gefangenenlagergeld: Unterschied zwischen den Versionen

Aus MGM Münzlexikon
(Imported from text file)
(Imported from text file)
Zeile 4: Zeile 4:
  
 
Für den Umlauf in Gefangenenlagern bestimmte Geldzeichen aus Metall oder Papier, mit denen einerseits der kleine Warenverkehr aufrechterhalten wurde, anderseits ein gewisser Arbeitsanreiz gegeben war. G., das im allgemeinen Geldverkehr nicht verwendet werden konnte, sollte zudem Fluchtversuche erschweren. Erstes G. gab es bereits im Burenkrieg (1899 –1902). Größeren Umfang nahm die Ausgabe von G. an, als im Ersten Weltkrieg die kriegführenden Staaten zahlreiche Gefangenenlager errichteten. Die Metallausgaben waren aus Zink, Eisen oder Aluminium, wobei man Unterschiede zwischen allgemeinen Gefangenenlagern und Offizierslagern machte. Vereinzelt wurde auch von den Gefangenen selbst G. hergestellt und ausgegeben. Im Zweiten Weltkrieg gab es in den Gefangenenlagern ebenfalls Ersatzgeld. Eine besondere Form des G. war das in den Konzentrationslagern und dem Getto Litzmannstadt umlaufende Geld.
 
Für den Umlauf in Gefangenenlagern bestimmte Geldzeichen aus Metall oder Papier, mit denen einerseits der kleine Warenverkehr aufrechterhalten wurde, anderseits ein gewisser Arbeitsanreiz gegeben war. G., das im allgemeinen Geldverkehr nicht verwendet werden konnte, sollte zudem Fluchtversuche erschweren. Erstes G. gab es bereits im Burenkrieg (1899 –1902). Größeren Umfang nahm die Ausgabe von G. an, als im Ersten Weltkrieg die kriegführenden Staaten zahlreiche Gefangenenlager errichteten. Die Metallausgaben waren aus Zink, Eisen oder Aluminium, wobei man Unterschiede zwischen allgemeinen Gefangenenlagern und Offizierslagern machte. Vereinzelt wurde auch von den Gefangenen selbst G. hergestellt und ausgegeben. Im Zweiten Weltkrieg gab es in den Gefangenenlagern ebenfalls Ersatzgeld. Eine besondere Form des G. war das in den Konzentrationslagern und dem Getto Litzmannstadt umlaufende Geld.
 +
<div class="numCat">
 
{{#set: Has numismatic Category=Numismatik}}
 
{{#set: Has numismatic Category=Numismatik}}
 
{{#set: Has numismatic Category=Geldgeschichte, Kredit- und Papiergeld}}
 
{{#set: Has numismatic Category=Geldgeschichte, Kredit- und Papiergeld}}
 
{{#set: Has numismatic Category=Numismatik}}
 
{{#set: Has numismatic Category=Numismatik}}
 
{{#set: Has numismatic Category=Aussermünzliche Zahlungsmittel}}
 
{{#set: Has numismatic Category=Aussermünzliche Zahlungsmittel}}
 +
</div>

Version vom 23. Juli 2021, 15:35 Uhr

Gefangenenlagergeld.png
Gefangenenlagergeld des Offizier-Gefangenenlagers Wülzburg (Erster Weltkrieg) zu 500 Pfennig o. J.

Für den Umlauf in Gefangenenlagern bestimmte Geldzeichen aus Metall oder Papier, mit denen einerseits der kleine Warenverkehr aufrechterhalten wurde, anderseits ein gewisser Arbeitsanreiz gegeben war. G., das im allgemeinen Geldverkehr nicht verwendet werden konnte, sollte zudem Fluchtversuche erschweren. Erstes G. gab es bereits im Burenkrieg (1899 –1902). Größeren Umfang nahm die Ausgabe von G. an, als im Ersten Weltkrieg die kriegführenden Staaten zahlreiche Gefangenenlager errichteten. Die Metallausgaben waren aus Zink, Eisen oder Aluminium, wobei man Unterschiede zwischen allgemeinen Gefangenenlagern und Offizierslagern machte. Vereinzelt wurde auch von den Gefangenen selbst G. hergestellt und ausgegeben. Im Zweiten Weltkrieg gab es in den Gefangenenlagern ebenfalls Ersatzgeld. Eine besondere Form des G. war das in den Konzentrationslagern und dem Getto Litzmannstadt umlaufende Geld.