Dreipölker: Unterschied zwischen den Versionen

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Auch Dreipölcher: Beiname der deutschen Apfelgroschen, die in Polen ab 1614 massenhaft nachgeprägt wurden (zuerst in Krakau), bald jedoch nicht mehr 3 Kreuzer bzw. 3 polnische Groschen wert waren, sondern nur noch 1 1/2 polnische Groschen, also drei halbe (polnisch pol = halb). Die auf den polnischen, schlesischen und auch preußischen D. (auch Riga prägte D.) vorhandenen Wertzahlen „3“ (Kreuzer bzw. 3 polnische Groschen) und „24“ (1 ⁄24 Taler) sind also eigentlich irreführend. In Polen hießen die Dreipölker Poltoraki (von pol = halb und twory = der andere, also 1 1⁄2). Da die Mehrzahl der D. aus der polnischen Kronmünzstätte Bromberg stammte, erhielten die Münzen auch die Beinamen Bromberger, Brommer bzw. Brummer. Die absolute Menge der in Bromberg produzierten D. war enorm. Nach Mikolajczyk sollen es in den Jahren 1623 bis 1627 rund 763 Millionen Stück gewesen sein (das entspricht einer Vermünzung von 1.703.300 Gewichtsmark oder fast 400 Tonnen Feinsilber), die in Bromberg (Bydgoszcz) geprägt wurden.
 
Auch Dreipölcher: Beiname der deutschen Apfelgroschen, die in Polen ab 1614 massenhaft nachgeprägt wurden (zuerst in Krakau), bald jedoch nicht mehr 3 Kreuzer bzw. 3 polnische Groschen wert waren, sondern nur noch 1 1/2 polnische Groschen, also drei halbe (polnisch pol = halb). Die auf den polnischen, schlesischen und auch preußischen D. (auch Riga prägte D.) vorhandenen Wertzahlen „3“ (Kreuzer bzw. 3 polnische Groschen) und „24“ (1 ⁄24 Taler) sind also eigentlich irreführend. In Polen hießen die Dreipölker Poltoraki (von pol = halb und twory = der andere, also 1 1⁄2). Da die Mehrzahl der D. aus der polnischen Kronmünzstätte Bromberg stammte, erhielten die Münzen auch die Beinamen Bromberger, Brommer bzw. Brummer. Die absolute Menge der in Bromberg produzierten D. war enorm. Nach Mikolajczyk sollen es in den Jahren 1623 bis 1627 rund 763 Millionen Stück gewesen sein (das entspricht einer Vermünzung von 1.703.300 Gewichtsmark oder fast 400 Tonnen Feinsilber), die in Bromberg (Bydgoszcz) geprägt wurden.
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Version vom 23. Juli 2021, 15:32 Uhr

Dreipölker.png
Polnischer Dreipölker 1623. Die Zahl 24 im Reichsapfel kennzeichnete eigentlich einen deutschen Groschen zu 1⁄24 Reichstaler. Unter dem Wappenschild ist die Wertzahl 3 (polnische Groschen) vorhanden.

Auch Dreipölcher: Beiname der deutschen Apfelgroschen, die in Polen ab 1614 massenhaft nachgeprägt wurden (zuerst in Krakau), bald jedoch nicht mehr 3 Kreuzer bzw. 3 polnische Groschen wert waren, sondern nur noch 1 1/2 polnische Groschen, also drei halbe (polnisch pol = halb). Die auf den polnischen, schlesischen und auch preußischen D. (auch Riga prägte D.) vorhandenen Wertzahlen „3“ (Kreuzer bzw. 3 polnische Groschen) und „24“ (1 ⁄24 Taler) sind also eigentlich irreführend. In Polen hießen die Dreipölker Poltoraki (von pol = halb und twory = der andere, also 1 1⁄2). Da die Mehrzahl der D. aus der polnischen Kronmünzstätte Bromberg stammte, erhielten die Münzen auch die Beinamen Bromberger, Brommer bzw. Brummer. Die absolute Menge der in Bromberg produzierten D. war enorm. Nach Mikolajczyk sollen es in den Jahren 1623 bis 1627 rund 763 Millionen Stück gewesen sein (das entspricht einer Vermünzung von 1.703.300 Gewichtsmark oder fast 400 Tonnen Feinsilber), die in Bromberg (Bydgoszcz) geprägt wurden.