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(von mittellat. divisa = Unterscheidungszeichen): in der Heraldik ursprünglich Sinnbild, das als Erkennungszeichen neben oder über dem ererbten Wappen geführt bzw. allein verwendet wurde, später häufig mit einem Spruch verbunden (Bild-D., engl. badge, italien. impresa), seit dem 16. Jh. vorwiegend Wahlspruch von Herrschern (Wort-D.). Zu den bekanntesten Bild-D. gehören die rote und die weiße Rose der Häuser Lancaster und York, Seitenlinien der Dynastie Plantagenet, die 1455 bis 1488 um den englischen Thron kämpften (sogenannte „Rosenkriege“). Heinrich VII. von England (1485 bis 1509) vereinigte die beiden D. zur Tudorrose, die als Rs.-Bild des von ihm eingeführten goldenen → [[Sovereign|Sovereign]] erscheint und auch noch auf Münzen Elisabeths I. (1558 –1603) vorkommt. Beispiele der auf neuzeitlichen Münzen überaus häufigen Wort-D.: Dieu et mon droit (franz., Gott und mein Recht – England), Je maintiendrai (franz., Ich werde aufrechterhalten – Niederlande), Viribus unitis (lat., Mit vereinten Kräften – Österreich). Wort-D. können auf fliegenden Bändern unterhalb oder oberhalb des Wappens angebracht sein oder einen Teil der Umschrift bilden.
 
(von mittellat. divisa = Unterscheidungszeichen): in der Heraldik ursprünglich Sinnbild, das als Erkennungszeichen neben oder über dem ererbten Wappen geführt bzw. allein verwendet wurde, später häufig mit einem Spruch verbunden (Bild-D., engl. badge, italien. impresa), seit dem 16. Jh. vorwiegend Wahlspruch von Herrschern (Wort-D.). Zu den bekanntesten Bild-D. gehören die rote und die weiße Rose der Häuser Lancaster und York, Seitenlinien der Dynastie Plantagenet, die 1455 bis 1488 um den englischen Thron kämpften (sogenannte „Rosenkriege“). Heinrich VII. von England (1485 bis 1509) vereinigte die beiden D. zur Tudorrose, die als Rs.-Bild des von ihm eingeführten goldenen → [[Sovereign|Sovereign]] erscheint und auch noch auf Münzen Elisabeths I. (1558 –1603) vorkommt. Beispiele der auf neuzeitlichen Münzen überaus häufigen Wort-D.: Dieu et mon droit (franz., Gott und mein Recht – England), Je maintiendrai (franz., Ich werde aufrechterhalten – Niederlande), Viribus unitis (lat., Mit vereinten Kräften – Österreich). Wort-D. können auf fliegenden Bändern unterhalb oder oberhalb des Wappens angebracht sein oder einen Teil der Umschrift bilden.
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Version vom 23. Juli 2021, 15:31 Uhr

(von mittellat. divisa = Unterscheidungszeichen): in der Heraldik ursprünglich Sinnbild, das als Erkennungszeichen neben oder über dem ererbten Wappen geführt bzw. allein verwendet wurde, später häufig mit einem Spruch verbunden (Bild-D., engl. badge, italien. impresa), seit dem 16. Jh. vorwiegend Wahlspruch von Herrschern (Wort-D.). Zu den bekanntesten Bild-D. gehören die rote und die weiße Rose der Häuser Lancaster und York, Seitenlinien der Dynastie Plantagenet, die 1455 bis 1488 um den englischen Thron kämpften (sogenannte „Rosenkriege“). Heinrich VII. von England (1485 bis 1509) vereinigte die beiden D. zur Tudorrose, die als Rs.-Bild des von ihm eingeführten goldenen → Sovereign erscheint und auch noch auf Münzen Elisabeths I. (1558 –1603) vorkommt. Beispiele der auf neuzeitlichen Münzen überaus häufigen Wort-D.: Dieu et mon droit (franz., Gott und mein Recht – England), Je maintiendrai (franz., Ich werde aufrechterhalten – Niederlande), Viribus unitis (lat., Mit vereinten Kräften – Österreich). Wort-D. können auf fliegenden Bändern unterhalb oder oberhalb des Wappens angebracht sein oder einen Teil der Umschrift bilden.