BesondereStuecke:Besonderes Stück 33: Unterschied zwischen den Versionen

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<div style="text-align: center; font-size: 11px; font-style: italic;">LANDAU. Stadt. Klippe zu 2 Gulden 8 Kreuzer 1713. Prägung während der Belagerung. Einseitig mit sieben Stempeln: Ge­kröntes Wappen, umgeben von vier Monogrammen und zwei Schrifttafeln. Engel 4.1.11.4; K./R. 220.1; Sch. 9. Sehr schön
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<div class="coinCaption">LANDAU. Stadt. Klippe zu 2 Gulden 8 Kreuzer 1713. Prägung während der Belagerung. Einseitig mit sieben Stempeln: Ge­kröntes Wappen, umgeben von vier Monogrammen und zwei Schrifttafeln. Engel 4.1.11.4; K./R. 220.1; Sch. 9. Sehr schön
  
  

Aktuelle Version vom 30. März 2021, 16:30 Uhr

VS Besonderes Stueck 33.jpg RS Besonderes Stueck 33.jpg
LANDAU. Stadt. Klippe zu 2 Gulden 8 Kreuzer 1713. Prägung während der Belagerung. Einseitig mit sieben Stempeln: Ge­kröntes Wappen, umgeben von vier Monogrammen und zwei Schrifttafeln. Engel 4.1.11.4; K./R. 220.1; Sch. 9. Sehr schön


Im Zuge des Westfälischen Friedens 1648 wurde das Elsass französisch. Die deutsche Reichsstadt Landau, eine von zehn im El­sass, blieb zwar formal deutsch, wurde aber im Laufe der folgenden Jahre von Ludwig XIV. von Frankreich besetzt. Zwischen 1688 und 1691 wurde Landau vom französischen General und Festungsbaumeister Sébastien Le Prestre de Vauban (1633-1707) zu einer Fest­ung ausgebaut. Während des Spanischen Erbfolgekrieges (1701-1714) war Landau häufigen Herr­schafts­wechseln ausgesetzt: 1702 wurde es wieder deutsche Reichsstadt, ein Jahr später eroberte Frankreich Landau zurück, und 1704 wurde die Stadt wieder deutsch. Seit dem 12. März 1709 war Karl Alexander von Württemberg (1684-1737) ihr Fest­ungs­kommandant. Im Jahre 1713 wurde Landau wieder einmal belagert, diesmal vom französischen General Jacques Bazin de Bezones, und am 20. August 1713 erobert. Im Frieden von Rastatt 1714 wurde die Stadt schließlich Ludwig XIV. zugesprochen und kam erst 1815, als es mit der ba­ye­rischen Pfalz vereinigt wurde, an den Deutschen Bund. Während der letzten Belagerung Landaus ließ Karl Alexander von Württemberg aus Geldmangel sein sil­bernes und goldenes Tafel­geschirr einschmelzen und daraus Notgeld schlagen. Aus den ausgewalzten Platten wurden rechteckige Schrötlinge geschnitten, deren Ecken abgeschnitten oder gerundet und dann siebenmal einseitig gestempelt wurden. Aus dem goldenen Tafel­geschirr wurden Klippen zu 4 Doppien, 2 Doppien oder einer Dop­pia geschlagen (eine Doppia, ein spanischer Doppelscudo, auch Pistole genannt, wog 6,752 g), das silberne Geschirr wurde zu 2 Gulden, 1 Gulden und 1/2 Gulden umgemünzt. Durch eine leichte Gewichts­ein­sparung bei den goldenen Klippen und eine Erhöhung des Nennwertes um 4 Kreuzer bei den sil­bernen konnte man sogar noch einen kleinen Gewinn erzielen. Un­sere Klippe im Wert von 2 Gulden und 8 Kreuzern zeigt in der Mitte das gekrönte württembergische Wappen mit der Le­gende “C A H Z W” für Carl Alexander Herzog zu Württemberg und das Jahr 1713. “IC - V” bezeichnet wohl den nicht namentlich bekannten Stempelschneider. Oben widmet die Legende “PRO CAES & IMP” die Klippe dem Kaiser und dem Reich. Die Schrift unten, “BEL LANDAU 2 FL: 8x”, nennt den Ort, nämlich die Belagerung Landaus, und das Nominal, 2 Gulden und 8 Kreuzer. In den Ecken finden sich vier bekrönte Monogramme Karl Alexanders.