Besonderes Stück 31

Aus MGM Münzlexikon
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SCHWARZENBERG. Fürstentum. Adam Franz, 1703-1732. Wien. Taler 1721. Brustbild im Harnisch n. r., Umschrift. Rs.: Ge­krön­­te Kartusche mit Wappen, Umschrift. Dav. 2773; Slg. Doneb. 3876; Sch. 1; Tannich 18. Vorzüglich/vorzüglich-Stempelglanz

Das Geschlecht Schwarzenberg entstammte aus Franken und benannte sich nach dem 1405 erworbenen Schloss gleichen Namens im Steigerwald. Seit dem 15. Jahrhundert erwarb die Familie zugleich Güter in Böhmen, wo sie zu den größten Grundbesitzern gehörte, dazu Ländereien in Österreich sowie in Süd- und Westdeutschland. Das Geschlecht stieg zu den führenden Familien des Reiches auf und stellte viele einflussreiche Staatsmänner am Hofe der Habsburger in Wien. 1599 wurde es in den Reichsgrafen-, 1670 in den Fürstenstand erhoben. 1671 erlangte Schwarzenberg auch das Münzrecht. Sämtliche Prägungen der Schwarzenberger wurden zu Geschenk- oder Reprä­sen­tationszwecken veranstaltet, überwiegend wurde dafür die Münzstätte Wien verwendet, vereinzelt auch diejenigen in Kremnitz, Köln und Nürnberg. Adam Franz hat 1721, 1725 und 1729 Reichstaler herstellen lassen. Jedesmal sind die Stempel von dem kaiserlichen Eisen­schneider, Medailleur und Siegelwappenschneider Philipp Christoph von Becker (1675-1743) gefertigt worden. 1721 sind 1.000 Stück geprägt worden. Das Silber dazu wurde in eigenen Bergwerken in Böhmen gefördert und war derart goldhaltig, dass auch noch 662 Dukaten ausgebracht werden konnten (Tannich S. 77). Im gleichen und im folgenden Jahr wurden auch Medaillen auf Ereignisse im Fürstenhaus ausgeprägt, ebenfalls von Becker.