BesondereStuecke:Besonderes Stück 26: Unterschied zwischen den Versionen

Aus MGM Münzlexikon
 
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<div style="text-align: center; font-size: 11px; font-style: italic;">Weimarer Republik, 1918-1933. Tragbare Silber-Medaille 1927 (von Carl Sattler und Friedrich Schmidt, bei Gebr. Hemmerle, München) der ‘Not­gemeinschaft der Deutschen Wissenschaft’ (gegr. 1920) zur Erin­nerung an die ‘Deutsche Atlantische Expedition Meteor’ 1925-1927. Ver­mes­sungs­schiff ‘Meteor’ n.r. auf Hoher See. Rs.: Möwe n.r., darüber zwei, darunter drei Zeilen Schrift. An blau/silbernem Band mit vergoldetem Lorbeerzweig. 41 mm. Hü. 02.05.11/4; OuE 111, S. 274. Patina, vorzüglich</div>
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<div class="coinCaption">Weimarer Republik, 1918-1933. Tragbare Silber-Medaille 1927 (von Carl Sattler und Friedrich Schmidt, bei Gebr. Hemmerle, München) der ‘Not­gemeinschaft der Deutschen Wissenschaft’ (gegr. 1920) zur Erin­nerung an die ‘Deutsche Atlantische Expedition Meteor’ 1925-1927. Ver­mes­sungs­schiff ‘Meteor’ n.r. auf Hoher See. Rs.: Möwe n.r., darüber zwei, darunter drei Zeilen Schrift. An blau/silbernem Band mit vergoldetem Lorbeerzweig. 41 mm. Hü. 02.05.11/4; OuE 111, S. 274. Patina, vorzüglich</div>
 
Die ‘Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft’ wurde am 30. Oktober 1920 auf Initiative der in Berlin ansässigen ‘Kaiser-Wil­helm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften’ von fünf deut­schen Akademien der Wissenschaften gegründet und unterstand dem Reichsinnenministerium. Das Hauptziel der Gemein­schaft war anfänglich die Abwehr einer drohenden Gefahr des Zu­sammenbruchs der wissenschaftlichen Forschung in Deutsch­land im Angesicht der chaotischen Unruhen im Lande infolge des verlorenen Weltkriegs und der Revolution. Ihre Nachfolge­organi­sation nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Deutsche For­schungs­­gemeinschaft.  
 
Die ‘Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft’ wurde am 30. Oktober 1920 auf Initiative der in Berlin ansässigen ‘Kaiser-Wil­helm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften’ von fünf deut­schen Akademien der Wissenschaften gegründet und unterstand dem Reichsinnenministerium. Das Hauptziel der Gemein­schaft war anfänglich die Abwehr einer drohenden Gefahr des Zu­sammenbruchs der wissenschaftlichen Forschung in Deutsch­land im Angesicht der chaotischen Unruhen im Lande infolge des verlorenen Weltkriegs und der Revolution. Ihre Nachfolge­organi­sation nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Deutsche For­schungs­­gemeinschaft.  
 
Die Notgemeinschaft initiierte zahlreiche Forschungsvorhaben, wovon das größte die Fahrt des Forschungsschiffes ‘Meteor’ war. Diese Expedition dauerte vom April 1925 bis Juni 1927 und diente der Vermessung des Atlantischen Ozeans. Die Ge­samt­fahrt­strecke betrug 67.500 Seemeilen, der dreifache Erdum­fang. Die wissenschaftliche Ausbeute dieser Fahrt war immens. Es konnten zahlreiche neue Erkenntnisse zur Oze­ano­graphie, Chemie, Geo­logie, Mineralogie und Plankton­for­schung erbracht werden  
 
Die Notgemeinschaft initiierte zahlreiche Forschungsvorhaben, wovon das größte die Fahrt des Forschungsschiffes ‘Meteor’ war. Diese Expedition dauerte vom April 1925 bis Juni 1927 und diente der Vermessung des Atlantischen Ozeans. Die Ge­samt­fahrt­strecke betrug 67.500 Seemeilen, der dreifache Erdum­fang. Die wissenschaftliche Ausbeute dieser Fahrt war immens. Es konnten zahlreiche neue Erkenntnisse zur Oze­ano­graphie, Chemie, Geo­logie, Mineralogie und Plankton­for­schung erbracht werden  
 
Die Brustdekoration wurde von Architekt Carl Sattler (1877-1966), dem Direktor der Staatlichen Kunstgewerbeschule in Mün­­chen, entworfen, die Modelle von Friedrich Schmidt, Profes­sor an der gleichen Schule, geschaffen. Die Medaille wurde im Bayerischen Hauptmünzamt geprägt, das gesamte Stück dann bei der Firma Gebr. Hemmerle, ebenfalls in München, hergestellt.  
 
Die Brustdekoration wurde von Architekt Carl Sattler (1877-1966), dem Direktor der Staatlichen Kunstgewerbeschule in Mün­­chen, entworfen, die Modelle von Friedrich Schmidt, Profes­sor an der gleichen Schule, geschaffen. Die Medaille wurde im Bayerischen Hauptmünzamt geprägt, das gesamte Stück dann bei der Firma Gebr. Hemmerle, ebenfalls in München, hergestellt.  
 
Verliehen wurde die Medaille an die Teilnehmer der Fahrt, weitere mit den Vorbereitungen betrauten Personen (darunter zählen sowohl Wissenschaftler als auch Werftarbeiter) sowie die mit der Auswertung beschäftigten Wissenschaftler. Die ersten Medaillen wurden bereits während der Fahrt, im Mai 1927 im Hafen von Santa Cruz auf Teneriffa, ausgegeben. Es waren 139 Personen an der Fahrt beteiligt; die Zahl der namentlich bekannten Empfän­ger der Medaille beträgt 153. Insgesamt sollen etwa 220 Exem­plare verliehen worden sein.
 
Verliehen wurde die Medaille an die Teilnehmer der Fahrt, weitere mit den Vorbereitungen betrauten Personen (darunter zählen sowohl Wissenschaftler als auch Werftarbeiter) sowie die mit der Auswertung beschäftigten Wissenschaftler. Die ersten Medaillen wurden bereits während der Fahrt, im Mai 1927 im Hafen von Santa Cruz auf Teneriffa, ausgegeben. Es waren 139 Personen an der Fahrt beteiligt; die Zahl der namentlich bekannten Empfän­ger der Medaille beträgt 153. Insgesamt sollen etwa 220 Exem­plare verliehen worden sein.

Aktuelle Version vom 30. März 2021, 16:28 Uhr

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Weimarer Republik, 1918-1933. Tragbare Silber-Medaille 1927 (von Carl Sattler und Friedrich Schmidt, bei Gebr. Hemmerle, München) der ‘Not­gemeinschaft der Deutschen Wissenschaft’ (gegr. 1920) zur Erin­nerung an die ‘Deutsche Atlantische Expedition Meteor’ 1925-1927. Ver­mes­sungs­schiff ‘Meteor’ n.r. auf Hoher See. Rs.: Möwe n.r., darüber zwei, darunter drei Zeilen Schrift. An blau/silbernem Band mit vergoldetem Lorbeerzweig. 41 mm. Hü. 02.05.11/4; OuE 111, S. 274. Patina, vorzüglich

Die ‘Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft’ wurde am 30. Oktober 1920 auf Initiative der in Berlin ansässigen ‘Kaiser-Wil­helm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften’ von fünf deut­schen Akademien der Wissenschaften gegründet und unterstand dem Reichsinnenministerium. Das Hauptziel der Gemein­schaft war anfänglich die Abwehr einer drohenden Gefahr des Zu­sammenbruchs der wissenschaftlichen Forschung in Deutsch­land im Angesicht der chaotischen Unruhen im Lande infolge des verlorenen Weltkriegs und der Revolution. Ihre Nachfolge­organi­sation nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Deutsche For­schungs­­gemeinschaft. Die Notgemeinschaft initiierte zahlreiche Forschungsvorhaben, wovon das größte die Fahrt des Forschungsschiffes ‘Meteor’ war. Diese Expedition dauerte vom April 1925 bis Juni 1927 und diente der Vermessung des Atlantischen Ozeans. Die Ge­samt­fahrt­strecke betrug 67.500 Seemeilen, der dreifache Erdum­fang. Die wissenschaftliche Ausbeute dieser Fahrt war immens. Es konnten zahlreiche neue Erkenntnisse zur Oze­ano­graphie, Chemie, Geo­logie, Mineralogie und Plankton­for­schung erbracht werden Die Brustdekoration wurde von Architekt Carl Sattler (1877-1966), dem Direktor der Staatlichen Kunstgewerbeschule in Mün­­chen, entworfen, die Modelle von Friedrich Schmidt, Profes­sor an der gleichen Schule, geschaffen. Die Medaille wurde im Bayerischen Hauptmünzamt geprägt, das gesamte Stück dann bei der Firma Gebr. Hemmerle, ebenfalls in München, hergestellt. Verliehen wurde die Medaille an die Teilnehmer der Fahrt, weitere mit den Vorbereitungen betrauten Personen (darunter zählen sowohl Wissenschaftler als auch Werftarbeiter) sowie die mit der Auswertung beschäftigten Wissenschaftler. Die ersten Medaillen wurden bereits während der Fahrt, im Mai 1927 im Hafen von Santa Cruz auf Teneriffa, ausgegeben. Es waren 139 Personen an der Fahrt beteiligt; die Zahl der namentlich bekannten Empfän­ger der Medaille beträgt 153. Insgesamt sollen etwa 220 Exem­plare verliehen worden sein.